Heute Morgen war zwar noch leichter Regen, aber irgendwie schien es heller zu werden. Also schnell auf’s Rad gestiegen und losgeradelt so wird’s am schnellsten warm. Heute kamen seit langem mal wieder Anstiege, die ich aber wegen einem leichten Rückenwind (Ja so was gibt’s auch-unglaublich aber wahr) schneller hochgefahren bin als im Flachen mit den orkanartigen Gegenwinden. Der eine Pass hatte glatt mal 12% Steigung hat aber trotzdem Spass gemacht. Mal was anderes als in den Wind reinzukämpfen.
Ausserdem geht’s bei einem Berg irgendwann auch wieder runter. Dieser war keine Ausnahme und die Abfahrt brachte mich gleich nach Vik.
Ich war erstaunt wie schnell das gegangen war. Leider war ich schon um 9:30 da und der Supermarkt öffnet hier erst um 11:00 Uhr. Also bin ich an der Tankstelle abgehangen da es dort trocken udn windstill war. Ihr müsst euch die Dörfer hier sehr klein vorstellen. Und dann davon noch mal 50% abziehen, dann habt ihr ne Vorstellung wie das hier aussieht. Island hat ja nur 300 000 Einwohner. Und wenn man sieht dass davon schon rund 200 000 in und um Reykjavík leben dann wird schnell klar, dass der Rest vom Land recht leer sein muss. Ein Dorf mit mehr als 5 Häusern ist schon richtig toll. Und Vik hat sage und schreibe 290 Einwohner. Also ein richtiges Zentrum. Ich wusste dass ich hier Proviant füer die nächsten 3 Tage einkaufen musste, da ab jetzt wirklich die Einöde begann. Also wartet man dann gerne die 1,5 Stunden. Denn ohne Essen… da geht gar nix. In der Zwischenzeit wurde es auch heller und die Sonne schaute zum ersten mal durch die Wolken. Das schlägt sich gleich in den Temperaturen nieder. Sofort über 10 Grad. Das kommt einem dann schon recht warm vor…
Ab Vik hatte ich dann ein radfahrerisches Hoch…Volle Kanne Rückenwind und Geschwindigkeiten von 25-35 km/h. Es war kaum zu glauben, so einfach kann radfahren sein.
Die Strecke führte uber die erste grosse Sanderfäche, welche die Gletscher aufgeschüttet haben. Diese waren schön im Hintergrund in den Bergen sichtbar. Eine unwirkliche Gegend aber superspektakulär.
Endlose Weiten und man darf sich gar nicht fragen, was wäre wenn man hier mal eine gröbere Panne hätte. Die Mittagspause verbrachte ich an einer historischen Stätte wo ganz viele kleine Steintürmchen stehen. Dort gab es wohl mal eine Farm die aber einem Vulkanausbruch zum Opfer fiel. An Gedenken daran wurden die ersten Steinhaufen aufgeschichtet und man sagt wer hier zum ersten Mal vorbeikommt soll ebenfalls einen kleinen Haufen bauen, das bingt Glück auf der weiteren Reise. Ich hab mich natürlich nicht zwei Mal bitten lassen und auch ein paar Steine aufgeschichtet.
Naja es herrscht doch regelmässiger Verkehr, weil der der Highway 1 die einzige Strasse ist. Gegen 16 Uhr waren die 106 km geschafft und ich auch – trotz überwiegend Rückenwind. Ich habe den Franko-Kanadier Daniel wiedergetroffen der auch mit dem Rad unterwegs ist. Den habe ich vor ein paar Tagen an einer Tankstelle getroffen als er völlig entnervt einen Bus nahm, weil er vom Wind die Nase voll hatte. Der Campingplatz in (jetzt kommts) Kirkjubæjarklaustur ist ne Wucht und wie fast zu erwarten war fing wieder der Regen an. Dieser Platz hat allerdings einen Küchenraum, so dass wir im trockenen kochen konnten und etwas quatschen. Top Thema bei den Radlern ist natürlich zu allererst und immer das Wetter und im speziellen unser grösster Feind der Gegenwind…Gleich gefolgt vom Regen und der Kälte.
4 Antworten auf „Tag 6 (30.5) Skógar-Vík-Kirkjubæjarklaustur“
Hallo Jan
nochmal ein Versuch, ich glaube ich bin zu blöd einen Kommentar zu hinterlassen.
Also nicht aufgeben, Du brauchst das.
Stell Dir vor, Du müsstest an einem ueberfüllten Strand schwitzend dahinsichen – wäre doch wirklich nichts für Dich?
Also hab weiterhin Spass dabei und lass Dich nicht unterkriegen. Denk dran: noch bist Du jung und frisch, bald nicht mehr. Geht nicht mehr lange.
Gruss Sven
Hallo Jan
nochmal ein Versuch, ich glaube ich bin zu blöd einen Kommentar zu hinterlassen.
Also nicht aufgeben, Du brauchst das.
Stell Dir vor, Du müsstest an einem ueberfüllten Strand schwitzend dahinsichen – wäre doch wirklich nichts für Dich?
Also hab weiterhin Spass dabei und lass Dich nicht unterkriegen. Denk dran: noch bist Du jung und frisch, bald nicht mehr. Geht nicht mehr lange.
Gruss Sven
Tach, Jan. Schön dass es dir gut geht, trotz (oder sogar wegen?!) der ganzen Unwegsamkeiten. Liest sich sehr spannend, dein Bericht, wobei ich mich dann auch irgendwie auf meinen Sommerurlaub mit Mietwagen freue… 😀
Halt die Ohren steif (problemlos bei dem Wind) und ich wünsche dir etwas gemütlichere Bedingungen die nächsten Tage.
Grüsse aus Freiburg,
Andi
Hallo Jan
Hör doch endlich auf immer über das bischen Wind zu jammern und mach endlich Ferien. Das Wetter ist hier auch nicht besser:
Oslo 25 Grad
Madrid 24 Grad
Paris 20 Grad
Athen 25 Grad und überall windstiller als bei Dir.
Ich halte Dir die Daumen 😉
Gruss Kurt