Letzte Nacht hatte es mal wieder angefangen zu regnen und der Wind hat auf Nord gedreht. Da ist der Nordpol und somit wurde es gleichzeitig auch deutlich kälter. Nur noch rund 7 Grad und Regen als ich aufgewacht war – extrem ekliges Wetter. Da hat man richtig Lust aufzustehen!
Unser Campingplatz in Reykjahlið
Bin dann mit Julie und Kristin, zwei Kanadierinnen die auch auf dem Campingplatz sind wandern gegangen, weil das etwas ist was man auch bei schlechtem Wetter machen kann.
Sattes grün im Kontrast zum pechschwarzen Boden
Unsere Tour führte uns vom Campingplatz durch eine fast als Wald zu bezeichnende Gebüschlandschaft mit vielen Büschen. Das grün leuchtete richtig von der Nässe und es machte richtig Spass auf dem schmalen Weg, der sich durch die Büsche schlängelte entlangzuwandern.
Pechschwarze Erde mit Blümchen
Unser erster Stop war bei Storagia einer recht langen (1-2 km) Erdspalte, die mehrere Meter tief ist. In diese kann man an einigen Stellen runterklettern. Das tolle dort unten ist ein Fluss der im Untergrund fliesst und der super warm ist. Man könnte sogar baden, wenn man wollte. Das ist ziemlich unwirklich und sieht absolut gespenstisch aus. So was hab ich noch nie gesehen.
In dieser Spalte fliesst der warme Fluss
Das warme Wasser dampft in „unserer“ Erdspalte
Das Wasser hier unten ist richtig warm
Julie kehrt aus dem Untergrund ans Tageslicht zurück
Auch der Farn weiss wo es warm ist
Von der Spalte aus sind wir auf den Hverfell weitergewandert, das ist ein erloschener Vulkankrater, der schon von Weitem her sichtbar ist.
Leider wurde der Regen und der Wind stärker je weiter wir nach Oben kamen. Dafür wurde der Ausblick immer besser. Die Wolken hingen zum Glück hoch genug, so dass man trotzdem etwas sehen konnte. Wir sind dann auf dem Kraterrand des Hverfell auf die gegenüberliegende Seite gewandert und danach in der Schutthalde nach unten „gesurft“. Das war im lockeren Lavakies ein echter Spass. Meine Schhuhe waren zwar voll hinterher und ich durfte sie im strömenden Regen erst mal ausleeren. Aber das war der Spass auf alle Fälle wert.
Auf dem Hverfell Krater bei absolutem Vollschiff
Viel Regen und den Wind sieht man leider nicht
Trotzdem tolle Aussicht auf das Umland
Vom Fusse der Berges aus ging’s weiter zum Dummoborgir einer bizarren Lavalandschaft mit kleinen Bäumen zwischendrin. Trotz oder gerade wegen dem Regen sah das toll aus dort. In dieser Landschaft stehen überall tolle natürliche Skulpturen die aus Lava geformt wurde und auch die Erosion hat geholfen bizarre Gebilde zu schaffen.
Der Weg zurück ins Dorf fürhte entlang der Ringstrasse, und war wenig erbaulich. Denn hier ist schon richtig Verkehr und wir mussten uns die ohnehin schon schmale Strasse mit den Autos teilen. Immerhin hörte hier der Regen endlich einmal für eine Weile auf.
Das Ortschschild als Beweis das ich wirklich da war
Später sind Steffen und ich noch die 5 km zu den Myvatn Natural Baths gefahren, einem Thermalbad inmitten der Lavaflächen. Das hat mir besser gefallen als die berühmte Blaue Lagune in Reykjavik. Man liegt in den Lavabecken, die übrigens mit schwarzem Sand gefüllt sind und schaut über die grandiose Landschaft mit dem See im Hintergrund und dem Hverfell Krater dazu. Wirklich der absolute Hammer! Das Wasser fühlt sich an wie Seife und hinterher ist die Haut richtig weich. Kann ich nur empfehlen falls mal jemand in der Nähe ist.
Tolle Aussicht für ein Thermalbad
Abends bekam ich dann noch einen Geburtstagskuchen im Küchenzelt. Das war mal ne Überraschung und eine sehr leckere dazu.
2 Antworten auf „Tag 15 (8. Juni) Mývatn“
Coool, bin sehr gespannt auf die tollen Bilder, die Du nach Deiner Rückkehr vielleicht auch noch irgendwann einstellst. Hammer!
so, so 2 Kanadierinnen