Tag 25 (18. Juni) Reykjavik nach Keflavik

Heute gab es ein Novum, denn zum ersten Mal seit ich auf Island war, besuchte ich einen Ort zum zweiten Mal. Und ich muss sagen, dass mir Kevlavik beim zweiten Anlauf doch besser gefiel als beim ersten Besuch. Zum einen lag das daran, dass ich mich nun schon an das karge Island gewöhnt hatte und zum anderen, war es nun schon deutlich frühlingshafter geworden.

Heute stand der Rückweg zum Flugplatz auf dem Programm. Da ich aber wusste, dass ich selbst bei viel Wind dafür wohl nicht mehr als 4 h benötigen würde, beschloss ich am Morgen noch im Botanischen Garten vorbeizuschauen der ganz in der Nähe des Campingplatzes liegt. Auf Grund der frischen isländischen Temperaturen, wachsen dort natürlich nur solche Pflanzen, die mit so einem Klima umgehen können. Soll heissen es gibt wenige bunte Pflanzen, so wie man es von tropischen Gärten her kennt. Trotzdem gab es viele schöne Sträucher, Bäume und Blumen zu sehen und überall schwirrten Gärtner und „Sommerjobberinnen“ herum um alles in bester Ordnung zu halten.


Schöne Blume im Botanischen Garten


Morgentau


Blüten einer Tanne

Da ich ja schon Bekanntschaft mit der Strasse 1 (der Ringstrasse) gemacht hatte, wollte ich am frühen Nachmittag versuchen auf Seitenstrassen aus Reykjavik zu kommen. Das klappte nur bedingt, denn auf Radfahrer sind die einfach nicht eingestellt. Es gab tatsächlich mal einen Radweg der aber nicht lange durchhielt….also fuhr ich irgendwann wieder auf den Highway und hoffte dass ich nicht unter die Räder kommen würde. Das klappte sogar und je weiter ich raus kam aus der Stadt, desto weniger Verkehr hatte ich. Ausserdem gab es im Ansatz so etwas wie einen Seitenstreifen und ich konnte mich etwas aus dem Gewimmel raushalten. Der Wind kam heute genau aus Norden, was für mich hiess genau von rechts. Ich war froh darüber, denn als frontaler Gegenwind wäre das wieder einmal kein Spass gewesen. Immerhin war schon wieder schönes Wetter und ich genoss die letzten Kilometer meiner Reise. So konnte ich zu meiner Überraschung den Sneafelsnes Vulkan sehen, weit hinten am Horizont. Und das obwohl dieser doch ein ganzes Stück entfernt war. Aber es war heute wirklich sehr klares Wetter und die Sicht über’s Meer hinweg ungewöhnlich gut.


Der Sneafelsnes Vulkan in weiter Ferne

Die Strasse hätte natürlich schöner hätte sein können, bzw. der viele Verkehr auf der Selbigen. Aber in Richtung Flugplatz ist einfach immer viel los. Irgendwann kam die Abzweigung zur blauen Lagune, die ich ja schon von meinem allerersten Tag her kannte und ich wusste nun dass es bis nach Keflavik nicht mehr weit war.

War schon etwas anderes dieses Nest bei schönem Wetter zu sehen. Vor allem konnte ich in der Ferne übers Meer hinweg Reykjavik und den Snaefell Gletscher sehen. Bei meiner Ankunft war in diese Richtung alles grau gewesen. Doch vor Keflavik kommt erst noch Njarðvík mit dem es quasi zu einer Stadt verschmolzen ist in den letzten Jahren. Hier gibt’s den Nachbau eines Wikingerschiffes inclusive Grassodenhaus aus der gleichen Zeit zu sehen. Das nahm ich natürlich mit, witzigerweise hatte ich das damals an meinem ersten Tag gar nicht gesehen obwohl es praktisch direkt an der Strasse liegt.


Traditionelles Grashaus „Stekkjarkot“


Nachbau des Wikingerschiffs Íslendingur in Njarðvík


Die Gallionsfigur der Íslendingur


Detail des Bootsrumpfs der Íslendingur

Da ich noch früh dran und das Wetter immer noch sonnig war, fuhr ich die Hauptstrasse von Keflavik komplett entlang und musste feststellen, dass diese kleine Stadt für isländische Verhältnisse eigentlich recht lebhaft ist und einiges zu bieten hat. Unter anderem ein Subway restaurant, welches mir gerade recht kam um meinen Hunger zu stillen. Die sind verhältnismässig günstig und das Essen ist nicht so fettriefend wie man das von den Hamburgerläden gewöhnt ist. Den Weg zum Campingplatz kannte ich ja schon und im Gegensatz zu vor 4 Wochen als ich hier ankam, war er nun offen. Somit konnte ich mir das superteure Motelzimmer sparen und stattdessen mein mir ans Herz gewachsene Zelt zum letzten Mal aufstellen. Der Campingplatz hat eine überdachte Küche, was bei dem Wind hier draussen auf der Landzunge auch eine super Sache ist.

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