Hamburg Marathon 2009

Der Hamburgmarathon 2009 – Meine erste Teilnahme an diesem tollen Lauf. Viele Zuschauer, top Wetter und Bombenstimmung. Dazu eine Bestzeit- was will man mehr?

Am 26 April war es endlich soweit, der erste Marathon des Jahres 2009 stand auf dem Programm. Nach dem desaster von Nizza im letzten November wollte ich endlich wieder einen guten Marathon laufen was auch gleichbedeutend mit einer neuen Bestzeit war.

Nach vier Monaten Vorbereitungszeit, die ich ohne Verletzungen und Erkältungen bei teils widrigem Wetter hinter mich gebracht hatte, war ich richtig heiss darauf endlich meinen nächsten Marathon zu rennen.

Mit dabei waren noch weitere 13 LäuferInnen vom LSV Basel (https://www.lsvb.ch/). Nach den guten Ergebnissen bei den vorangegangenen Halbmarathons wollten mein Trainingspartner Lukas und ich probieren den Marathon in einem 3:40er Schnitt zu laufen.

Am Freitag Abend ging’s von Basel per Flugzeug nach Hamburg und von dort direkt ins Hotel Hafen an den Landungsbrücken. Ein sehr schönes Hotel in bester Lage. Vor allem aus der Sicht des Läufers, denn der Start und Zielbereich waren nur knapp einen Kilometer entfernt. Im Laufe des Samstags wurde es immer wärmer und keine Wolke trübte den Himmel und die Vorhersage für den Sonntag sagten noch wärmeres Wetter voraus. Für den Touristen natürlich optimal, für den Läufer ein Warnzeichen. Am Sonntag Morgen zeigte sich, dass die Wettervorhersage richtig war und bereits um 8 Uhr stand die wärmende Sonne am Himmel. Dieses Mal war für mich klar dass ich mit Mütze rennen würde, die ich mir in Nizza mehrfach gewünscht hatte. Der Startblock C in dem Lukas, Rainer und ich eingeteil waren und der sich tags zuvor noch nach „weit hinten“ angehört hatte entpuppte sich als Segen. Denn Block A war nur mit den Eliteläufern gefüllt, deren Zahl sehr überschaubar war und auch Block B bestand nur aus einer Schar von schnellen Läufern. Unser Block war ebenfalls nicht zum bersten gefüllt und man konnte bis kurz vor dem Start mit unseren mitgereisten „Fans“ reden, es gab kein Gedränge und es ging sehr ruhig zu. Kurz vor dem Start wurden die Trenngitter entfernt und wir standen nur wenige Meter von den Schnellen Läufern aus Afrika entfernt.

Pünktlich um 9 Uhr erfolgte der Startschuss, der in Hamburg keiner ist, denn es wird hier „angeglast“. Der Effekt war aber der Gleiche, die Meute rannte auf der Vierspurigen Strasse entlang. Nach der üblichen Starthektik wo man darauf aufpassen muss nicht zu stolpern sortierten sich die Läufer schnell ein und bereits nach einem Kilometer konnten Lukas und ich unseren angepeilten Pace laufen. Wir einigten uns aber auf einen etwas langsameren Pace, da die Temperaturen schon recht hoch waren und wir keinen Einbruch am am Ende des Rennens riskieren wollten. Wir hielten uns an die Blaue Linie die uns den Weg wies und liessen uns auch nicht von den anderen Läufern beeinflussen. Die Beine waren gut und wir liefen die ersten 10 Kilometer so regelmässig wie möglich. Damit war spätestens an der Bergabpassage am Fischmarkt Schluss, denn dort ging es mit den Zuschauermassen los. Es herrschte Volksfeststimmung und Tausende Zuschauer standen entlang der Stasse. Dies blieb auch so bis zu den Landungsbrpücken und auch als wir an der Speicherstadt vorbeiliefen gab es noch viele Zuschauer. In diesem Bereich war es kaum möglich den Pace zu halten, denn die Meute trieb uns förmlich nach vorne. Der nun folgende Tunnel war eine echte Erholung und wir genossen die Stille. Nicht geniessen konnte ich allerdings das Zwicken im Magen und mir schwante eine Wiederholung von Nizza als ich von Krämpfen geplagt immer wieder anhalten hatte müssen.
Glücklicherweise verschwand es so schnell wie es gekommen war wieder und ich konnte mich wieder auf’s Laufen konzentrieren. In der Zwischenzeit überholten wir immer wieder andere Läufer die offensichtlich zu schnell losgelaufen waren. Es ging an der Binnenalster vorbei wo Simone und Liliane auf uns warteten und uns kräftig anfeuerten. Den Halbmarathon absolvierten wir im Plan und ich fand es schade, dass wir aufgrund unseres Tempos nicht wirklich die Möglichkeit hatten, mehr von der Gegend durch die wir liefen anschauen zu können. Obwohl es nie wirklich einen Streckenabschnitt ohne Zuschauer gab, war der Wendepunkt in Ohlsdorf wieder ein echtes Highlight was die Stimmung betraf. Das war der richtige Motivationsschub für die nächsten Kilometer. In der Zwischenzeit war es schon recht warm geworden und ich war um jeden der zahlreichen Verpflegungsposten froh, wobei ich mir das meiste Wasser über den Kopf und nicht in den Hals schüttete.
Nach 35 Kilometern stieg mein Puls ziemlich an was nicht auf eine Tempoverschärfung meinerseits sondern auf die Wärme zurückzuführen war. Also nahm ich etwas Tempo heraus und Lukas zog davon. Die letzten Kilometer wurden nun recht hart und die einzelnen Kilometer wollten irgendwie gar nicht mehr so schnell vorbeigehen wie das zuvor noch der Fall war. Glücklicherweise standen auf den letzen Kilometern der Strecke sehr viele Zuschauer, die kräftig halfen und mich motivierten weiterzulaufen. Irgendwann lief ich auf eine Kenianerin auf, die aus der Spitzengruppe zurückgefallen war. Diese hatte noch einen runden Laufstil und ich beschloss ihr zu folgen in dem Wissen, dass ich dann nicht so schlecht unterwegs wäre. Rund 2 Kilometer vor dem Ziel standen wieder Liliane und Simone und die hatten eine Flasche Wasser dabei von der ich mir gleich einen Teil auf den Kopf schüttete. Dummerweise gingen die letzen Meter der Strecke noch einmal nach Oben, was mir gar nicht wirklich gefiel aber als der Zielbogen in Sicht kam war das alles vergessen und ich konnte sehen, dass es noch für eine Zeit unter 2:38 reichen würde. Am Ende stand eine 2:37:51 auf meinem Konto und das bedeutet eine neue Bestzeit. Ich bin super happy damit und bin immer noch begeistert über die wahnsinns Stimmung. Es kann gut sein, dass ich wieder komme

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