Deutschlandtour – Etappe 10

Lange Etappe von Bissert an der Saar, über Strassbourg nach Erstein im Rheintal.

Bissert – Erstein 126 km (839 km ges.)

Heute Morgen konnten wir tatsächlich einmal ein trockenes Zelt abbauen, ein absolutes Novum auf dieser Reise. Als wir gefrühstückt hatten und alles eingepackt war verliessen wir unseren Campingplatz und den Kanal an Schleuse 17. Stattdessen fuhren wir ohne den Umweg von gestern direkt nach Sarre-Union, dass tatsächlich schnell zu erreichen ist, wenn man den richtigen Weg kennt. Da wir in RIchtung Osten fuhren hatten wir tatsächlich Rückenwind und so machten die kleinen Steigungen auch deutlich weniger aus.

In Sarre-Union konnten wir unsere Vorräte auffüllen und auch endlich eine Landkarte kaufen. Jetzt konnten wir endlich unseren Weg genauer planen, denn mit dem Verlassen des Kanals war klar, dass wir diesen nicht mehr kannten.

Wir beschlossen die Vogesen im Norden zu überqueren, da diese dort wesentlich niedriger sind als im Süden ausserdem wollten wir weiterhin eine südöstliche Richtung einschlagen um weiterhin vom Rückenwind profitieren zu können. Wie erwartet kamen schon bald die ersten Hügel, die Anstiege waren aber meist gleichmässig und nicht allzusteil. VOn Rimsdorf ging es über Klingberg hinauf nach la Petit-Pierre einem mittelalterlichen Städtchen, das wir dann auch besuchten. Die kleine mittelalterliche Stadt ist wirklich sehenswert und touristisch nicht sehr überlaufen. Als wir die dunklen Wolken sahen, beschlossen wir so bald wie möglich weiterzufahren. Wir hatten Glück denn ausser ein paar wenigen Tropfen blieb es bei der Weiterfahrt hinunter nach Weitersweiler trocken. Dort bogen wir auf die D14 ab in Richtung süden. Über Neuwiller les-Saverne, Hattmatt, Dettwiller kamen wir an den Rhein-Marne Kanal. Dort angekommen fanden wir einen schönen Rastplatz und so konnten wir neben dem Essen auch noch die vorbeifahrenden Boote begutachten. Dieser Kanal kreuzt den Saarkanal, welchen wir am Morgen verlassen hatten. Diese Route wäre zwar immer flach gewesen aber auch mehr als 30 km länger als die von uns gewählte. Von unserem Rastplatz aus waren es noch 33 Kilometer bis nach Strassbourg, das zumindest besagte die Tafel am Rastplatz. Da wir nach wie vor einen angenehmen Rückenwind hatten und die Strecke am Kanal abgesehen von den Brücken die es immer wieder zu überqueren galt, flach war-kamen wir gut voran.

Wir erreichten Strassbourg durch die nördlichen VOrorte und konnten zum ersten Mal in unserem Leben das tolle Glasgebäude des Europaparlaments persönlich in Augenschein nehmen. Dieses liegt am Kreuzungspunkt zweier Flüsse bzw. Kanäle und ist wirklich sehr beeindruckend.

Da wir auf der Suche nach einem Campingplatz waren, beschlossen wir zum Münstern in die Innenstadt zu fahren, denn dort gibt es eine Touristeninformation. Wir hatten allerdings nicht mit solchen Touristenmassen gerechnet. Es war unglaublich wieviele Menschen in den Strassen unterwegs waren.

In der Information erfuhr ich, dass der nächste Campingplatz in Erstein liegt, rund 25 km weiter südlich. Obwohl wir schon rund 100 Kilometer gefahren waren, fühlten wir uns fit genug auch diese noch zu schaffen, es ist doch erstaunlich was Rückenwind alles bewirken kann. Wir statteten einem netten Eiscafe direkt am Münster einen Besuch ab um unser tägliches Gelati zu essen und etwas auszuruhen für das nächste Teilstück.

Über „La Petit France“ kamen wir and den Rhein-Rhone Kanal der uns schnurstracks nach Süden aus der Stadt brachte. Der Kanal ist kilometerlang auf beiden Seiten mit Platanen bepflanzt, eine Wasser-Allee sozusagen. Die grossen Bäume spendeten tollen Schatten der uns sehr entgegen kam, denn auch heute war es sehr warm gewesen. Dummerweise war der Radweg an manchen Stellen auch sehr holperig, da die Wurzeln der Bäume von unten den Teer nach oben drücken.

Nach einer etwas längeren Sucherei, fanden wir dann auch den Campingplatz in Erstein, der wirklich sehr schön ist und dazu mit knapp neun Euro auch noch sehr günstig.Wir waren gut geschafft denn heute hatten wir unsere längste Etappe mit 126 Kilometern hinter uns gebracht.

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