Grossartige Handwerkskunst-oder die Abwesenheit selbiger

Darf man von Reisen auch kritische Worte äussern oder steht es einem als Gast nicht an das jeweilige Land in irgendeiner Form zu kritisieren? Diese Frage haben wir uns oft gestellt und nach reiflicher Überlegung tun wir es…

Darf man von Reisen auch kritische Worte äussern oder steht es einem als Gast nicht an das jeweilige Land in irgendeiner Form zu kritisieren? Diese Frage haben wir uns oft gestellt und nach reiflicher Überlegung tun wir es…

Wie die Überschrift schon besagt, geht es um grossartige Handwerkskunst und wie diese hier abhanden kam in den vergangenen Jahrhunderten. Wir haben grossartige antike Bauwerke gesehen, die teilweise noch vor Beginn unserer Zeitrechnung gebaut wurden und bis heute überlebt haben.

Etwas starrer Blick
Da waren die alten Griechen, Lykier, Römer oder Seljuken, welche viele atemberaubende Bauwerke geschaffen haben, die selbst in heutiger Zeit jedem Architekten ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern würden (und dem verantwortlichen Bauleiter wohl eher die Sorgenfalten ab den Meisterleistungen, die es da umzusetzen galt).
Friedhof mit Ausblick
Mauern deren Fugen so sauber gearbeitet waren, dass man kein Papier dazwischen bekommen hätte. Und das mit Steinen die Tonnenschwer waren. Das alles wurde alleine mit menschlicher Arbeitskraft und aus unserer Sicht primitiven Methoden gebaut.
Liliane besichtigt die nächste Kapelle
Das war die Wirklichkeit bis irgendwann ins dritte bis fünfte Jahrhundert nach Christus.
Dann kamen in dieser Region Kräfte an die Macht, denen Künste jeglicher Art offensichtlich genau so egal waren, wie das was aus den Pferden auf denen sie sassen hinten herauskam.
Karavanserei von Innen
Jedenfalls kann man schon an den Überbleibseln der Mauerresten sehen, dass diese nicht mehr mit der gleichen Handwerklichen Begeisterung gebaut wurden, wie noch wenige Jahrhunderte zuvor. Irgendwann kam auch das noch abhanden und heute scheint davon gar nichts mehr übrig zu sein.

Anders ist das was man hier tagtäglich an Bausünden und Bauruinen sieht nicht erklärbar. Man kann ja jedem Menschen zustehen, zwei Linke Hände zu besitzen. Wenn aber ein Antihandwerker trozdem einen gewissen Stolz bzw. Ehrgeiz an den Tag legt, in dem was er da macht – dann kommt am Ende trotzdem etwas halbwegs vernünftiges heraus.

Wenn aber etwas renoviert wird, das hinterher schlimmer als vorher aussieht, oder neu gebaut wird und schon wieder an einem Ende zusammenbricht bevor das Andere fertig ist, entbehrt das für uns jeglicher Vernunft.
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Da werden Wände in einem Bad gestrichen und verfugt (so man die Ansammlung von Pampe so nennen kann), ohne das auch nur im Ansatz der Versuch gemacht würde, dass es hinterher wenigstens etwas schöner aussehen könnte. Die Fliessen werden überstrichen, die Lampe gleich mit und das Fensterglas auch. Von den Lichtschaltern und Armaturen ganz zu schweigen.

Wenn schon das Fenster mitgestrichen wird- die Lampe gleich mit
Wir bauen eine Mauer...
Der neue Ford Transit

Wenn man nun davon ausgeht, dass viel auch viel helfen würde, wäre es ja gut, aber diese Methode garantiert noch lange nicht, dass ein Wasserhahn dadurch besonders fest an der Wand montiert wäre. Was also am Ende bleibt ist eine Ansammlung von Pfusch, der nach wenigen Monaten entweder abfällt in sich zusammenbricht oder einfach vor sich hergammelt.
Interessanterweise scheint das aber niemanden zu stören, man hat offensichtlich eine andere Vorstellung darüber was schön ist. Anders sind auch die Berge von Abfall die überall herumliegen nicht erklärbar. Für uns ist das Schade, denn die Türkei hat viele schöne Landschaften und es wäre gut diese zu erhalten. Aber wie hat es jemand so schön gesagt? „Der Umweltschutz kommt hier nicht an erster und auch nicht an zweiter Stelle – sondern ganz weit hinten. Und zwar so weit hinten, dass Er – wenn Er sich es erlauben könnte – seine Sachen packen würde und von hier wegziehen“.
Die Türkei ist ganz klar wirtschaftlich auf dem Weg nach Oben, jetzt hoffen wir nur, dass auch solche Stimmen, die Sinn für das Schöne und erhaltenswerte haben vermehrt gehört werden. Denn so würde ein grossartiges Land die Grösse zurückgewinnen, die es verdient hätte.

2 Antworten auf „Grossartige Handwerkskunst-oder die Abwesenheit selbiger“

ja, ich finde schon, dass man sagen kann wenn man so was doof findet. Über den Müll muss ich mich auch immer fürchterlich aufregen, denn das hat ja gar nichts damit zu tun, ob es eine reiche oder arme Gegend ist. Klar gehts da auch um Bildung, aber ich kann immer nicht glauben, dass es irgendjemand gefällt, wenn Müll rumliegt. Auch rein optisch siehts das doch einfach sch…limmm aus, oder. Und solange ihr noch nicht zensiert werdet, könnt ihr das doch schreiben.

Das mit dem Müll ist einfach. Man verkauft die ganzen westlichen Produkte, die es vorher nicht gab. Aber die Technologie um den ganzen Abfall-Mist wieder loszuwerden wird nicht eingesetzt, da zu teuer. Aber stören tut das hier niemanden. Vielleicht sollte ich mal Abfall Fotos anfangen zu machen…Es gäbe genügend Motive…

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