Eigentlich wollten wir von Gilgit aus nach Skardu weiterfahren um einen Schlenker über die „Deosai plains“ zu machen. Leider war die Brücke über den Indus gesperrt, wegen Bauarbeiten. So versuchten wir eine zweite Brücke, die uns aber auch nicht ans Ziel gebracht hätte.
Also beschlossen wir kurzerhand weiterzufahren und direkt über den Babusarpass nach Süden zu fahren. Dieser Pass ist eine Abkürzung zur eigentlichen Strecke über den KKH, die wir ja bereits kannten.
Um zum Babusarpass zu kommen, müsste man eigentlich kurz vor Chilas vom KKH abbiegen und ein kleines Tal hochfahren. Aber wie so oft ist das im Moment nicht möglich, da eine Flut die Strasse weggerissen hat. So muss man einen rund 20 Kilometer langen Umweg über Chilas fahren.
Der Weg zum Pass war dann im unteren Teil teilweise richtig gut asphaltiert aber wie so oft kamen oft unvermittelt Schotterabschnitte mit wüsten Schlaglöchern. Man sollte hier also nicht zu schnell fahren.
Auch hier haben viele Bergrutsche Brücken weggerissen und die Strasse beschädigt und man muss immer wieder kleine Bäche auf wild konstruierten Behelfsbrücken überqueren. Weiter oben im Tal gibt es dann keinen Asphalt mehr und die Strasse wird zur Piste. Oft sind diese besser zu befahren, da sie zwar sehr löchrig sind aber dafür gleichmässiger.
Auf dem steilen Weg nach Oben wird uns klar, dass wir die Passhöhe nicht mehr bei Tageslicht erreichen würden und wir fragen bei einem Polizeicheckpoint ob wir uns zu ihren Zelten dazustellen dürfen. Leider konnten die Polizisten kein Englisch (wie fast immer) und es bedarf etwas Überredungskunst um sie davon zu überzeugen, dass Lola nicht erfrieren wird. Wie alle Leute die wir hier immer treffen, waren auch diese sehr freundlich und machen sich alle immer Sorgen um Lolas Wohlergehen. Die wissen natürlich nichts von Lolas tollem Schlafsack und der Tatsache, dass diese schon bei deutlich kälteren Temperaturen im Auto übernachtet hat.
Wir schlafen zum ersten Mal mit Lola auf einer Höhe von über 3000 Metern und ihr scheint das nichts auszumachen. Wir geniessen die tolle Luft und verbringen eine erholsame Nacht.
Am nächsten Morgen fahren wir zeitig los und erreichen schon bald den Barbusarpass.
Die Passhöhe liegt auf 4168 Metern und somit hat Lola nun ihren ersten Viertausender bezwungen. Allerdings verschläft sie das komplett und wir machen uns auf den Weg hinunter in das Kaghantal. Immer wieder kommen stellen, an denen wir um unser Auto froh sind. Da gibt es tiefe Schlammrinnen, Wasserdurchfahrten und gröbste Schlaglöcher. Um so erstaunlicher ist es dann immer wieder zu sehen, dass die Einheimischen mit Bussen und normalen PKWs diese Strecke ebenfalls in Angriff nehmen. Einer kommt uns mit einem recht neuen Mercedes entgegen. Respekt!