Heute wurden wir gerammt

Es war nur eine Frage der Zeit bis wir unseren ersten Unfall haben würden. Wir haben zwar immer gehofft, es ohne durch Indien zu schaffen aber das ist bei der Menge an Verrückten, die hier Autos fahren bzw. Fortbewegen (denn von fahren sollte man in diesem Zusammenhang nicht reden), fast unmöglich.

Wir fuhren auf einer extrem schmalen und teilweise verschlammpten Bergstrasse nach unten und einmal mehr kam uns ein viel zu schneller Inder mit seinem Tata Pseudogeländewagen entgegen.
Er hätte sogar eine Ausweichstelle gehabt um uns Platz zu machen, denn wir konnten nicht nach links ausweichen, da dort die Felswand war. Aber das würde ja vorausschauende Fahrweise bedeuten, die hier ein Fremdwort ist.
Also hiess es für uns Vollbremsung und so weit wie möglich an die Wand nach links. Aber es war wie erwähnt schlammig und das lässt für gezielte Lenk und Bremsmanöver wenig Spielraum. Kurz darauf kamen von der rechten Seite böse Kratzgeräusche und Lilian schrie „Stop“. Was wir auch so schnell wie das eben möglich war taten, wir waren ja eh nur noch am Rollen.
Der Inder stieg aus und fragte Jan ob er keine Bremsen hätte. Der war leider viel zu perplex um ihn zu fragen ob er denn keine Augen hätte.

Leider konnte der Typ kein Englisch und wir konnten ihn nicht fragen warum er nicht 10 Meter vorher in die Ausweichstelle gefahren ist, es war ja nicht so dass er uns nicht hätte sehen können.
Wir sind dann weitergefahren, da wir nur ein paar Kratzer hatten und er auch. Es hatte sich zum Glück schlimmer angehört als es schlussendlich war. Aber wir hatten einen tierischen Schrecken und mussten unseren Adrenalinspiegel erst einmal wieder senken.