Heute sind wir über die Grenze nach Nepal eingereist. Der letzte Ort auf indischer Seite heisst Banbassa und der nächstgrössere auf Neplaischer Seite Mahendrenagar. Dazwischen ist die Grenze und dieser Grenzübergang, ist der am wenigsten frequentierte der nepalesischen.Hier kann man noch einmal in aller Ruhe (schön wär’s) die indische Bürokratie bzw. deren Auswüchse erleben. Aber wir haben’s geschafft und sind tatsächlich in Nepal.
Aber auch in Nepal ist Korruption kein Fremdwort sondern die Regel, was wir gleich beim ersten Beamten bei der Einreise erleben durften. Normalerweise hätten die beiden Visas für uns Erwachsenen 200 US Dollar kosten sollen und Lola wäre gratis, da sie ein Kind ist. Das ist übrigens das Erste Mal, dass wir nicht voll bezahlen mussten für sie. Dafür langen die Nepalis ja bei den Erwachsenen gut zu. Man könnte das auch Touristensteuer nennen aber man hat leider keine Wahl und das weiss man hier eben auch. Es kommen ja genügend Trekkingtouristen ins Land- das ist eine prima Einnahmequelle. Und da es sowas wie Kurtaxen nicht gibt, macht man das eben pauschal bei der Einreise. Das Steuern eintreiben funktioniert in Nepal offensichtlich genauso effizient wie in Indien. Nämlich gar nicht. In Indien bezahlen nur 7 Prozent der Bevölkerung überhaupt Steuern. Aber das soll jetzt nicht das Thema sein.
Das Thema war Korruption… Also wir hatten drei hundert Dollarscheine gewechselt als wir in Pakistan waren, denn wir waren damals noch nicht sicher ob Lola wirklich gratis sein würde. Jedenfalls wollte der Einreisebeamte von uns 214 Dollar. Pro Erwachsenen 102 Dollar plus zehn Dollar für Lola. Diskussion zwecklos…denn da versteht Man(n) plötzlich sehr schlecht Englisch. Auf den Visastempeln steht aber klar und deutlich hundert Dollar drauf und in Lolas Pass prangt nun ein Stempel der das Wort gratis enthält
Dann hat Man(n) natürlich nicht genügend Dollar vorrätig um mir 86 Dollar herauszugeben. Dabei habe ich das Geldbündel gesehen. Man(n) hat nur 30 Dollar und die restlichen 56 Dollar bekommen wir in nepalesischen Rupies ausbezahlt. Ist ja klar, wir brauchen ja sowieso nepalesisches Geld warum nicht gleich hier wechseln? Der Wechselkurs ist natürlich auch traurig aber wir sind müde und haben irgendwie keine weitere Lust auf Diskussionen. Immerhin war alles sehr freundlich.
Spannend ist nur, dass das so offensichtlich gemacht wird. Normalerweise treiben sich an den Grenzen immer ein paar fragwürdige Gestalten rum, die Geld wechseln wollen. Aber dass dies hier gleich in Personalunion mit dem Einreisebeamten geschieht ist neu. Und der sieht immerhin seriös aus. Jedenfalls haben wir unsere Visas und sind erst einmal aus Indien raus. Aber das war’s nicht für uns mit Indien, wir müssen aller Voraussicht noch einmal in das Land und zwar um nach Calcutta zu kommen zum verschiffen. Aber nun haben wir erst einmal Zeit uns vom indischen (verkehrs)-Wahnsinn zu erholen.
2 Antworten auf „Wir sind in Nepal“
Schön wieder mal was von euch zu hören/lesen; einen Monat lang keinen Bericht – aber vielleicht hattet ihr ja Urlaub?! Bei einer Staatsverschuldung von momentan über 60% des Bruttoinlansprodukt ist es ja verständlich, dass die Visa Stempel nicht dem effektiven Preis entsprechen…;-) Immerhin habt ihr jetzt ein paar tausend Rupien die ihr unter die Leute bringen könnt. Viele Grüsse, Renée
Das war keine böse Absicht. Aber es gab für uns einfach kein Internet in den letzten Wochen. Man kann sich das immer schwer vorstellen wenn man daheim ist. Aber die Gegend war so weit weg von allem. Wir waren in Dörfern die noch nicht am Stromnetz angeschlossen sind…Da ist Internet natürlich so was von überhaupt nicht angesagt. Aber wir haben fleissig offline geschrieben und können das nun hochladen und so die 1-monatige Lücke rückwirkend schliessen. Und vielleicht kann ich ja auch mal wieder ein paar Bilder hochladen…? Wir versuchen’s