Früher hiess Kolkata einmal Calkutta oder Calcutta und ist im deutschen Sprachgebrauch auch immer noch unter diesem Namen bekannt. Diese Stadt wurde vor allem durch Mutter Theresa und ihre Arbeit dort bekannt. Aus diesem Grund verbindet man damit wohl auch automatisch Ghettos, Armut und riesige Menschenmengen, wenn man den Namen der Stadt hört.
Dabei war Kolkata während der englischen Kolonialzeiten eine wunderschöne Stadt, mit wunderbaren Gebäuden, schönen Parks und florierenden Märkten. Im Sommer wurde es den reichen Weissen meist zu warm und sie verbrachten die heissen Monaten in den sogenannten „hill stations“ oben in den Bergen. Das waren im Prinzip Kurorte in grösseren Höhen, in denen es im Sommer nicht so heiss wurde wie in den grossen Ebenen.
Wir hatten ursprünglich den Besuch Kolkatas gar nicht geplant, dies wurde aus der Not heraus geboren. Unser Auto war rund 600 km nördlich liegengeblieben und der Getriebeschaden war nicht zu reparieren. Also beschlossen wir unser Auto vom Hafen in Kolkata zu verschiffen. Knapp zwei Wochen verbrachten wir in dieser quirligen Metropole, bis alles geregelt war.
Wir hatten mit dem Schlimmsten gerechnet, da auch wir die typischen Stereotype im Kopf hatten, die wir eingangs erwähnt hatten. Aber es war lange nicht so schlimm wie erwartet. Ganz im Gegenteil waren wir beeindruckt von den vielen alten Gebäuden, viele davon sind in einem erbärmlichen Zustand, aber einige auch toll renoviert. Man sieht aber überall wie prachtvoll diese Stadt vor 150 Jahren gewesen sein muss.
Wenn wir gerade nicht in Sachen Verschiffung unterwegs waren, versuchten wir die Stadt zu erkunden. Auch waren wir dort in einem Hotel, was für uns natürlich fast wie Ferien war. Trotzdem waren wir froh als wir endlich gehen konnten, denn wie alle indischen Städte ist auch Kolkatta laut und hektisch, was für uns nur eine Weile zu ertragen ist.