Quetta ist eine Stadt im Westen von Pakistan. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Belutschistan und liegt auf einer Meereshöhe von fast 1700 Metern. Wer genaueres zur Stadt nachlesen möchte kann dies bei Wikipedia tun (Quetta-Wikipedia).
Für alle Reisenden aus Europa, die sich für die südliche Route nach Indien entscheiden liegt Quetta auf der obligatorischen Reiseroute. Quetta liegt rund 600 Kilometer von der Iranischen Grenze entfernt, was zwei Tage fahrt durch eine Wüstengegend bedeuten. Die Strecke von der iranisch-pakistanischen Grenze nach Quetta ist unumgänglich und wird den Reisenden von der Pakistanischen Regierung vorgegeben. Die Gegend gilt als unsicher, zumal diese schon sehr nahe an Afghanistan grenzt und es dort immer wieder zu Anschlägen und Entführungen kommt. Ausländische Reisende bekommen an der Grenze Polizeischutz, diesen hatten wir bis Lahore (1700 km).
Für Reisende die von Westen nach Pakistan kommen ist Quetta ein mehr oder weniger willkommener Stop. Es ist es die erste richtige Stadt, nach der langen und staubigen Fahrt durch die Wüste. Dort kann man einkaufen und am Bankautomaten endlich Pakistanische Rupies bekommen. Allerdings ist die Bewegungsfreiheit für Ausländer eingeschränkt. Tagsüber durften wir uns auch ohne Polizeischutz bewegen, aber nach einbruch der Dunkelheit durften wir das Hotel nicht mehr verlassen. Auch bei der Auswahl des Hotels haben Ausländer mit eigenem Fahrzeug eigentlich nur zwei Alternativen.
Die Stadt selbst ist erst einmal ein ziemliches Durcheinander und Gewusel und wir waren froh, dass unsere Polizeieskorte den Weg zum Hotel kannte. Die Gegend lebt vom Obstbau aber die Berge sind eher karg. Vieles scheint mit Bewässerungsanlagen grün gehalten zu werden.
Der Besuch Quettas lag noch am Anfang unserer Reise und wir waren etwas überfordert mit der Stadt. Rückblickend wäre es sicherlich interessant gewesen diese näher zu erkunden, was aber für uns als Ausländer gar nicht möglich gewesen wäre. So blieben wir nur eine Nacht und wollten am nächsten Tag gleich weiter fahren.
Das allerdings gestaltete sich nicht so einfach. Wir bekamen unsere Eskorte und fuhren am Morgen los – und zwar genau bis zum ersten Checkpoint des Militärs bzw. der Polizei. Dort liess man uns nicht durch. Wir warteten eine Stunde, zwei Stunden und nach rund drei Stunden mussten wir zurück in die Stadt zum Polizeihauptquartier. Warum konnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht herausfinden. Später wurde uns von einem Mitarbeiter der schweizer Botschaft in Islamabad erklärt, dass es einen Mordanschlag gegeben hatte und es zu Demonstrationen mit Strassensperren gekommen war. Und zwar genau auf der Strasse, die wir nehmen hätten müssen. Man wollte deshalb nicht riskieren da Ausländer durchfahren zu lassen. Nachdem wir den restlichen Tag mir Warten verbracht hatten und uns schon auf eine weitere Nacht in einem Polizeiposten eingestellt hatten, liess man uns gegen 17:00 Uhr doch noch losfahren.
Rückblickend keine schlaue Idee, denn wir schafften es gerade noch so im Hellen über die Berge nach Sibi, wo wir abermals bei der Polizei übernachten konnten. Die Berge dort gelten ebenfalls als unsicher und wir waren nicht begeistert im Halbdunkel ohne Polizeieskorte da hinüberfahren zu müssen. Deshalb legten wir auch keine Stops ein sondern fuhren in einem Rutsch durch.
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