Nach einem tollen ersten Tag war der nächste Morgen zwar immer noch Trocken aber sehr grau und Wolkenverhangen. Der Wind bliess ordentlich und wir hofften darauf nicht allzuviel Regen zu sehen an diesem Tag.
Leider blieb dieser Wunsch unerfüllt und schon bald frischte der Wind weiter auf und die ersten Regentropfen fielen vom Himmel. Nach kurzer Zeit wurde es dann sehr stürmisch und der Regen hatte Monsunqualitäten. Dummerweise blies der Sturm von vorne und machte so das Vorwärtskommen sehr schwer. Die Kanus waren nur mit grosser Mühe in der Spur zu halten und wir versuchten uns wann immer möglich nahe am Rand zu halten. Denn auf dem offenen Wasser bliess der Wind teilweise so stark dass unsere Boote einfach gedreht wurden.
Aus dem lockeren Paddeltrip wurde eine echte Keulerei. Teilweise schafften wir trotz aller Anstrengungen kaum mehr als ein Kilometer in der Stunde. Ausserdem fuhren wir Umwege, denn wir blieben nahe des Ufers und fuhren so alle Buchten schön aus anstatt sie abzukürzen.
Kurz vor unserer Übernachtungsstelle kamen noch ein paar Stromschnellen, die wir ohne grosse Probleme durchfahren konnten.
Allerdings kam nach uns ein weiteres Kanu welches kenterte. Also paddelten wir schnell zurück um die Frau aus dem Wasser zu ziehen und die ganzen Sachen, die aus dem Boot gefallen waren einzusammeln. Ihrem Mann half Jens das Boot wieder zu entleeren. Als die Beiden mit all ihren durchweichten Habseligkeiten sicher an Land waren, fuhren wir weiter und konnten wenig später unser zweites Camp aufbauen.
Der Regen liess gegen Abend etwas nach und war in einen leichten Nieselregen übergegangen was es uns erlaubte draussen zu kochen und an einem Feuer die Kleider von Lola zu trocknen, welche im Laufe des Tages klatschnass geworden war. Sie hat das aber alles ohne Murren ertragen und war Abends froh im Zelt mit Noah herumspringen zu können.
Auch bei uns gingen schon bald die Lichter aus und wir krochen erschöpft in die Schlafsäcke um kurz vor Mitternacht von einem heftigen Gewitter geweckt zu werden. Der Regen prasselte in voller Wucht auf das Zelt und irgenwann fing es an mir ins Gesicht zu tropfen. Nachdem ich Liliane geweckt hatte war klar, dass auch auf ihrer Seite Wasser ins Zelt lief und so mussten wir mit einem Handtuch immer wieder Trocknungsversuche unternehmen. Es war eine sehr unruhige Nacht für uns. Nur Lola schlief seelig und merkte von alledem nichts.
Am nächsten Morgen mussten wir im Zelt Frühstücken und das Lager im vollen Regen abbauen. Als wir wieder bei Le Domain ankamen checkten wir die Wettervorhersage, die leider keine Besserung für die nächsten Tage vorsah. Dazu fallende Temperaturen, starke Winde und viel viel Regen. Also beschlossen wir schweren Herzens unseren Trip nach drei Tagen abzubrechen und heimzufahren.
Rückblickend war es die richtige Entscheidung, denn die Temperaturen fielen auf 10 Grad und es fiel sehr viel Regen in den nächsten Tagen. Der Kanutrip hat uns trotzdem Spass gemacht, wir kommen wieder! Hoffentlich dann mit mehr Wetterglück.