Die Niagarafälle sind natürlich das grosse Highlight im Süden von Ontario. Liliane und Lola hatten diese noch nie gesehen und somit war schnell klar, dass wir uns diese anschauen wollten. Ich habe diese schon öfters gesehen, weil ich für ein Jahr ganz in der Nähe studiert hatte. Aber mein letzter Besuch war auch schon fast 15 Jahre her und ich freute mich ebenfalls dort wiedereinmal vorbeizuschauen.
Nach rund 7 Stunden Fahrt kamen wir bei gräuslichem Regenwetter in Niagara Falls an. Unser Hotel lag etwas ausserhalb und wir waren froh an diesem Tag nicht mehr viel machen zu müssen. Am nächsten Tag zeigte sich das Wetter von seiner allerbesten Seite und wir konnten unsere Niagara Falls Erkundungen unter optimalen Voraussetzungen starten.
Zwar hatte ich grössere Touristenmengen im Hinterkopf von früher, aber diese Horden überraschten mich dann doch als wir downtown Niagara Falls ankamen.
Solche Menschenmengen hatte ich nicht in meinen Erinnerungen abgespeichert.
Ansonsten war aber alles beim Alten. Auf der kanadischen Seite kommt man sich vor wie in Las Vegas und in den letzten Jahren sind noch ein paar Attraktionen dazugekommen.
Es gibt unzählige sekundäre touristische Attraktionen, die eigentlich überall stehen könnten. Das house of horror oder das Casino haben natürlich mit den Wasserfällen eigentlich nichts zu tun.
Allerdings zieht dieses Touristenspektakel trotzdem jedes Jahr Millionen von Touristen an, wer will kann sich den ganzen Tag beschäftigen. Es gibt die ganze Palette an Freizeitmöglichkeiten, denn der Besuch der Fälle an sich benötigt bei den wenigsten Besuchern mehr als ein oder zwei Stunden. Und wenn die Menschen schon einmal da sind will man natürlich auch den grössten Profit herausholen.
Viele gönnen sich die Fahrt auf dem Boot, der maid of the mist – welches auf dem Niagara river sehr nahe an die tosenden Wassermassen heranfährt. Nasswerden inklusive! Das ist sicherlich eindrücklich mit dem vergleichsweise kleinen Boot vor dieser herabstürzenden Wand aus Wasser zu stehen.
Ich bin ja ein bekennender Wasserfallfan und konnte mich auch dieses Mal kaum sattsehen, es ist einfach beeindruckend wenn solch ein grosser Fluss über eine grosse Klippe hinabstürzt.
Es ist ein tolles Naturschauspiel und deshalb kein Wunder, dass so viele Touristen dorthin kommen um sich das anzusehen. Ob man die ganzen sekundären Attraktionen ebenfalls braucht kann ja jeder für sich selbst entscheiden. Mir wird das gewöhnlich schnell zu viel.
Wir machten uns auf um den Niagara Parkway entlangzufahren. Diese Strasse führt am Fluss entlang nach Norden, dort wo er in den Ontariosee mündet. An dieser Mündung liegt das wesentlich beschaulichere Städtchen Niagara-on-the-lake auch im Volksmund NOTL genannt. Dort kann man viele alte Häuser aus der Kolonialzeit bestaunen die allesamt sehr schön herausgeputzt sind. Die Hauptstrasse -gleichzeitig die Geschäftsstrasse – besteht aus schön restaurierten kleinen Häusern wo man gemütlich entlangbummeln kann. Kein Vergleich zum Lärmigen Niagara Falls.
Es gibt übrigens einen schönen Wanderweg der unten in der Schlucht entlangführt. Diesen bin ich vor langer Zeit gelaufen und es ist eine sehr empfehlenswerte Wanderung. Dieses Mal hatten wir leider keine Zeit diese Wanderung zu machen. Aber ich kann sie jedem nur ans Herz legen. Kaum ein Tourist verirrt sich auf diesen Weg und selbst viele Einheimische wissen gar nicht, dass er überhaupt existiert.
Als Abschluss sind wir nach Port Dalhousie gefahren, das zu St.Catharines gehört. Dort hatte ich für ein Jahr studiert und so war es für mich eine Zeitreise in die Vergangenheit. Abends trafen wir einige meiner ehemaligen Studienkollegen und es war irgendwie genau gleich wie vor 20 Jahren.