Unglaublich aber wahr, es gibt sie doch die traumhaften Gegenden von denen wir zu Beginn unserer Reise geträumt hatten. Rund 150 Kilometer östlich von Mahendrenagar liegt der Bardia Nationalpark. Nepal punktet mächtig, was natürlich nach Indien auch nicht so schwer ist. Aber alleine die Fahrt hierher war ein Traum. Eine gute Strasse mit wenig Verkehr und Dörfer ohne Verkehrschaos. Wir konnten es kaum glauben.
Wir „wohnen“ nun direkt an einem Fluss am Rande des Bardia Nationalparks, wie so oft zuvor sind wir die einzigen Gäste und geniessen die Ruhe unter grossen Bäumen. Auch die Temperaturen sind so wie man sich das vom Dschungel vorstellt. Heiss und schwül, wir werden wohl noch ein paar Tage brauchen um uns daran zu gewöhnen. Letzte Nacht hat es von tagsüber 34 Grad auf doch 29 Grad abgekühlt. Zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit fühlt sich das an wie in der Sauna und der Schweiss läuft in Strömen. Heute Morgen hatte es dann auch richtig viel Tau am Boden, was zeigt wieviel Wasser in der Luft ist.
Wir wollen die nächsten Tage mit einem Guide auf „Safari“ gehen, und zwar zu Fuss. Dumm ist nur dass Lola im Moment eine etwas „schreiige“ Phase hat und vermutlich jedes Tier verscheuchen wird. Aber es gibt eine Elefantenzuchtstation, die können wir auf alle Fälle besuchen. Hier gibt es ausserdem Tiger, Nashörner und Flussdelphine. Auch Krokodile und viele Vögel. Aber die Chancen einen Tiger zu sehen sind äusserst gering. Leider sind nicht mehr viele am Leben.
In Nepal gab es für rund 10 Jahre Aufstände, die erst so richtig im Jahr 2006 beendet waren. Und während dieser Zeit hatte das Militär keine Zeit die Tierbestände zu beschützen. Und ein Grossteil der grossen Tiere fiel Wilderern zum Opfer. Der Tierbestand wurde teilweise um mehr als 70% reduziert. Leider gelten in Asien Produkte aus Tigern und Nashörnern immer noch als wertvoll, weil sie unter anderem die Manneskraft usw. steigern sollen. Völliger Blödsinn – aber so lange es Leute mit Geld gibt, die daran glauben, wird es Käufer geben und das ist lukrativ.
Wir sind jedenfalls froh hier unser kleines und dazu günstiges Paradies gefunden zu haben und werden ein paar Tage hier verbringen. Einen Wermutstropfen gibt es jedoch auch hier. Es ist extrem schwül und warm hier und wir haben unsere liebe Mühe damit. Das schlafen ist nicht gerade leicht bei so einer Hitze und leider geht kein Wind.
Hier haben wir endlich nach langer Durststrecke wieder ein paar Overlander getroffen. Es sind Iza und Kamil aus Polen, die Beiden sind schon seit drei Jahren unterwegs, obwohl sie ursprünglich nur 12 Monate auf Achse sein wollten. Nun sind sie auf der Heimreise, behaupten sie zumindest, mal sehen ob noch mal ein paar Jahre hinzukommen…
2 Antworten auf „Willkommen im Dschungelcamp“
Hallo Jan,
ich habe mich gerade mal über deinen aktuellen Reisestand infromiert und wollte dir mal ein Paar schöne grüße aus dem kühleren und wesentlich regnerischeren Deutschland übermitteln.
Viele Grüße
Tobi
Hallo Tobi. Vielen Dank für die Grüsse. Regnerisch können wir hier auch (oder Reschen wie das bei euch heissen würde) – der Monsun will noch nicht so recht fertig sein. Aber er muss nun in den letzten Zügen liegen. Hoffe im Hessenland ist alles i.O.
Jan