Zwei Jahre waren wir auf der Reise und die meiste Zeit haben wir draussen verbracht. Wir sind an zahllosen Seen, Flüssen und auch einigen Meeren vorbeigekommen, aber schwimmen waren wir eigentlich sehr selten. Dabei war es nicht einmal so, dass wir nicht gewollt hätten. Aber manchmal war es einfach nicht möglich. Warum das so war werd ich euch nun erklären und es gibt ein happy end.
Zu Beginn der Reise war es noch sehr kalt, denn wir fuhren ja im März in der Schweiz los. Auf dem Balkan hatten wir sogar Schnee gesehen, also war dort der Grund die Temperaturen welche uns vom schwimmen abhielten. Dann kamen wir nach Griechenland und in die Türkei. Dort waren die Temperaturen ebenfalls sehr frisch – ungewöhnlich frisch für die Jahreszeit. Wir haben zwar einige Male unsere Füssen ins Meer gestreckt, denn wir waren durchaus an ein paar beeindruckenden Stränden unterwegs, aber nach Schwimmen war uns nicht so recht zu Mute.
Später waren wir im Iran, dort war an schwimmen nicht zu denken obwohl die Temperaturen nun heiss waren und wir um Abkühlung dankbar gewesen wären. Aber es gab zu diesem Zeitpunkt keine Seen oder andere Gewässer, also wurde es mit dem Schwimmen wieder nichts.
Dann kam Pakistan. Auch dort kamen wir an Seen und Flüssen vorbei, aber auch dort war es mit Schwimmen eher schwierig. Die Flüsse nutzten wir um uns zu waschen, aber speziell für Liliane galt in den Muslimischen Ländern natürlich sich nicht allzu freizügig zu präsentieren. Also gingen wir wieder nicht schwimmen. Ich war einmal in einem Fluss baden in Gilgit, der war aber sehr kalt und die Aufenthaltsdauer im Wasser war sehr sehr kurz.
Weiter ging es nach Indien, für uns ein weiteres schwimmloses Land. Auch dort wären wie einige Male um Abkühlung froh gewesen, aber es hat nie gepasst. Wenn wir alleine waren gab es kein Wasser zum Baden und alleine ist man in Indien eher selten. Also haben wir auch hier die Flüsse lediglich zum waschen benutzt. Ausserdem muss man in Indien auf Grund der Umweltverschmutzung in einigen Gegenden vorsichtig sein ob man tatsächlich schwimmen gehen möchte. Wir haben darauf verzichtet.
Dann kam Nepal und somit das erste Land wo wir tatsächlich einmal schwimmen waren. Wir waren ein paar Wochen am See in Pokhara stationiert und konnten dort ein zwei Mal baden gehen. Allerdings auch nur mit Zuschauern, was schlussendlich bedeutete dass ich im See war und Liliane den allabendlichen Monsunregen in der Dunkelheit bevorzugte um zu duschen. Denn der war so stark dass unser Vorzelt einen perfekten Wasserstrom bildete unter dem man hervorragend duschen konnte.
Dann kam Neuseeland und auch dort gibt es viel Wasser aber wenig „schwimm“. Es war kühl in dem Sommer als wir dort waren. Wir sind dort ab und zu schwimmen gewesen im Meer, Seen oder Flüssen. Aber auch nicht wirklich oft. Meist war es aus dem Drang herausgeboren, dass wir uns waschen wollten. Dann aber stand das sauber werden im Vordergrund und nicht ein ausgiebiges Schwimmen unsererseits. Aber immerhin können wir sagen, dass Neuseeland das erste Land war in dem wir regelmässig schwimmen waren.
Erst gegen Ende der sechs Monate in Neuseeland, wurde das zu einer Art echten Badeurlaub. Dort konnten wir in der Nähe unserer Freunde direkt ins Meer, Liliane ist jeden Tag ins Wasser gesprungen, obwohl es nicht besonders warm war. Weder das Wasser noch die Luft, ich bin ein paar Mal mit, hab mich aber meist vornehm zurückgehalten und mit Lola am Strand gespielt während Mama im Wasser war.
Australien war die letze Station, das Land der Sonne und der endlosen Strände. Beides wahr und trotzdem dauerte es lange bis wir endlich einmal baden konnten. Zu Beginn waren wir in Sydney und sind dort tatsächlich ein paar Mal ins Wasser gesprungen. Wieder war es nicht sehr warm aber wenn man schon mal einen Strand hat sollte man das ausnützen. Danach hatten wir einige Wochen viel Regen und es war nichts mit Baden. Erst auf Fraser Island konnten wir in einem tollen See schwimmen gehen, danach gab es wieder eine längere Durststrecke, dieses Mal verursacht durch Haie. Je weiter wir nach Norden kamen desto mehr Krokodile gab es, wieder ein guter Grund nicht ins Wasser zu springen. Ein paar wenige Male konnten wir dennoch ins Wasser, das war immer dann wenn wir wussten dass die Wasserlöcher sicher waren wie im Kakadu Nationalpark oder im Lichfield Nationalpark. Oder wir sind trotz Krokodilen geschwommen, wenn wir wussten dass es nur Freshies waren – also Frischwasserkrokodile.
So mussten wir fast ein halbes Jahr warten bis wir endlich an der Westküste Australiens richtig im Meer baden konnten. Und zwar bei warmen Temperaturen und so wie man sich das eigentlich vorstellt bzw. wünscht. Die letzten drei Monate haben wir so viel mehr Baden und Schwimmen können wie die fast ganzen zwei Jahre vorher zusammengerechnet. Es war herrlich und wir haben es sehr genossen.