Lange hatten wir uns schon auf das Iglubauwochenende am Iglufestival Adelboden gefreut. Dieses gibt es seit drei Jahren und dieses Jahr waren wir endlich dabei.
Nachdem wir die ganze Woche superschönes Wetter hatten, war die Wettervorhersage für das Wochenende nicht sehr gut. Aber da die Engstligenalp auf knapp 2000 Metern Höhe liegt, waren wir uns eigentlich sicher, dass etwaige Niederschläge als Schnee herunterkommen würden.
Lola durfte beim Grosspapi bleiben und so fuhren Liliane und ich guter Dinge in Richtung Adelboden. Der Verkehr war ganz erträglich und das Wetter wurde immer schlechter, je näher wir in Richtung Adelboden kamen. Leider waren auch die Temperaturen äusserst mild und es kamen erste Zweifel auf ob es oben tatsächlich schneien würde.
Leider bewahrheiten sich unsere Zweifel, denn oben an der Bergstation wurden wir von leichtem Regen begrüsst. Wir machten uns auf zum Iglucamp, wo schon fleissig gebaut wurde. Wir waren so ziemlich die Letzen die eingetrudelt waren und ein paar Iglus waren fast schon fertig. Auch wir bekamen unseren Bauplatz samt „Steinbruch“ zugewiesen und legten los. In der Zwischenzeit regnete es richtig und uns war klar, dass wie versuchen müssten den Iglu so schnell wie möglich zu bauen.
Die Blöcke waren gut zu schneiden, da der Veranstalter im Vorfeld den Schnee gut komprimiert hatte. Aber durch den Regen waren die Blöcke recht schwer und der Iglubau wurde zu einer ziemlich anstrengenden Angelegenheit
Wir bekamen ungefähr bei Bauhälfte Hilfe von drei Helfern des Veranstalters, da die meisten anderen Iglus bereits fertig waren. Diese Hilfe nahmen wir natürlich gerne an. Eine Person war damit beschäftig die Blöcke zu sägen, während die anderen jeweils die geschnittenen Blöcke zu mir schleppten. Mein Job war es diese einzubauen. Ich kam kaum hinterher, so schnell lieferten mir die Anderen die Blöcke. Je weiter wir nach oben bauten, desto schwerer wurde es für mich im Iglu, da ich die Blöcke mit einer Hand abstützen musste während ich mit der anderen Hand Schnee vom Boden holen musste. Dieser Schnee braucht es um die Blöcke zu fixieren und die Rillen zu stopfen.
Wenn ich nicht schon vom Regen komplett nass gewesen wäre, wäre ich von innen her komplett durchgeschwitzt gewesen. Immerhin war es mir nicht kalt, da ich immer in Bewegung blieb. Anders als bei Liliane, die irgendwann gar nicht mehr gross helfen konnte. Denn je höher der Iglu wurde, desto mehr mussten die grossen Männer ran um mir die Blöcke nach innen geben zu können.
Nach ein paar Stunden war das Bauwerk beendet und wir konnten den Eingang reinschneiden. Danach gingen wir schnurstracks ins Bergrestaurant um uns zu trocknen und aufzuwärmen. Es dauerte allerdings ein paar Stunden Stunden bis unsere Kleider wieder trocken waren. Erst gegen 21:30 gingen wir zu unserem Iglu zurück, immerhin hatte der Regen zwischenzeitlich aufgehört. Wir zogen uns warm an und krochen in unsere warmen Schlafsäcke. Die Nacht im Iglu war dann ganz gut, es blieb trocken im Iglu und die Temperatur war knapp über dem Gefrierpunkt. Eigentlich ist das wie in einem Zelt, allerdings ist die Luftqualität besser, da der Iglu frische Luft reinlässt.
Der nächste Morgen war dann trocken und wir konnten uns endlich einmal in Ruhe die anderen 31 Iglus anschauen. Es hatte ein paar ganz interessante Gebilde dabei. Das Highlight war sicherlich der Iglu mit dem Pool, denn Wasser hatte es ja genug. Dieser Iglu trug dann auch den ersten Preis bei der Prämierung davon. Unsere Iglu-Verschönerungsarbeiten fielen dem Regen zum Opfer und somit hatten wir einfach einen normalen Iglu gebaut.
Uns hat es trotzdem gefallen auf der Engstligenalp, aber logischerweise wäre der Spass bei anderem Wetter deutlich grösser gewesen. Für mich ganz klar, dass ich das wiederholen muss, mal sehen ob Liliane das ähnlich sieht. Der nächste Winter kommt bestimmt.