Nepal hat einen solch klingenden Namen, dass wir uns schon lange auf dieses Land freuten. Ende August 2011 war es dann soweit, wir reisten von Indien her über die westlichste Grenze ein. Wir trafen freundliche Menschen und tolle Landschaften, aber auch die vielen Probleme, die das Land hat blieben uns nicht verborgen. Wenn mal als Reisender und nicht nur als Kurzzeittourist unterwegs ist, sieht man hinter die Kulissen. Und das fördert allerhand zu Tage, mit dem man nicht unbedingt im Vorfeld gerechnet hat.
Wir sahen ein Land, das dringend auf das Geld aus dem Tourismus angewiesen ist. Gleichzeitig wurde aber klar, dass dieser Geldsegen nur Wenige reich macht. Die Korruption ist allgegenwärtig und lähmt in vielen Fälle eine gesunde Entwicklung des Landes. Sehr oft wird der Umweltschutz hintenangestellt, wenn sich die Möglichkeit bietet ein paar schnelle Dollar zu machen.
Das rasante Bevölkerungswachstum verschäft die Situation noch zusätzlich und die flächendeckende Bildung der Menschen ist nach wie vor nur ein Traum. So müssen die meisten Leute selbst schauen, wie sie zurechtkommen, denn auf Hilfe vom Staat können die wenigsten von Ihnen hoffen. Ttrotzdem haben wir hier eine Lebensfreude angetroffen, die sehr ansteckend ist.
Leider scheint das hinter geschlossenen Türen aber nicht immer so harmonisch zuzugehen, denn häusliche Gewalt ist an der Tagesordnung und es gibt schockierenderweise Hexenverfolgungen. An solchen Dingen zeigt sich, dass Nepal versuchen zu muss, den Schritt ins 21 Jahrhundert, für den wir in der westlichen Welt viel Zeit hatten, in wenigen Jahren zu bewältigen. Das ist aber ein schwieriges Unterfangen, denn das bräuchte mehr Zeit, diese steht aber nicht zur Verfügung. So tummelt sich das Land irgendwo zwischen Mittelalter, dem Neunzehnten Jahrhundert und der Moderne. Dass so etwas nicht ohne Probleme funktionieren kann ist natürlich klar.
So versuchen wir, die teilweise unglaublich schönen Landschaften und freundlichen Menschen in bester Erinnerung zu behalten und die vielen negativen Aspekte etwas auszublenden ohne sie jedoch zu ignorieren.
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